Abzocke an den Tankstellen


Die Mineralölkonzerne sind ja nie um eine Begründung für Preiserhöhungen an den Tankstellen verlegen. Mal ist es der Euro, mal der Dollar, mal wird zu wenig gefördert, mal zu viel nachgefragt. Die politische Stabilität in den Förderländern ist sowieso immer schlecht, zur Not kann auch das als Grund gelten. Selbst wenn in China ein Sack Reis umfällt könnte das für die Konzerne ein Anlass sein, die Preise zu erhöhen.

Und pünktlich vor den Osterfeiertagen erhebt sich das alljährliche Gejammer wegen der hohen Spritpreise. Weiterlesen

Urheberrechte doppelt und dreifach bezahlen?


So! Ich setze mich jetzt mal voll in die Nesseln.

Momentan wird das Urheber- und Leistungsschutzrecht neu überdacht und es wird auch in vielen Blogs besprochen. Es ist ein schwieriges Thema und nicht Viele können von sich behaupten, die Materie wirklich gut zu verstehen. Jedenfalls verstecken die Zeitungsverlage ihren Sachverstand sehr gut. Sie vermischen sehr gerne Urheberrechte und Leistungsschutz um zu belegen, dass sie im Internet ständig „bestohlen“ werden. Weiterlesen

Frauendiskriminierung – so ein Unsinn!


Heute gibt es wieder ein Aufregerthema für Frauen. 23% – sagt man – verdienen sie weniger als Männer. Das ist auch eine der Behauptungen, die nur durch ständige Wiederholung zu einer „Wahrheit“ geworden sind. Es muss am heutigen Equal Pay Day mal wieder lauthals nach gleichem Lohn für gleiche Leistung geschrien werden.

Diesen Unterschied von 23% gibt es aber nur, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht. Weiterlesen

Essen oder Fressen?


Was haben Ilse Aigner (CSU), „Lafer, Lichter. Lecker“ (ZDF) und „Koyamas Menü“ (arte) gemeinsam? Auf den ersten Blick rein gar nichts. Aigner, mit ihrer Pressekonferenz zur Lebensmittelverschwendung und „Lafer, Lichter, Lecker“ könnte man noch unter der Rubrik „Klamauk“ zusammenfassen. Wenn man jedoch „Koyamas Menü“ anschaut, kann sich der Blick erweitern und dann passt alles zusammen. Weiterlesen

Der Gutmensch Nicolas Berggruen


Als er sich 2010 darum bemühte, den maroden Karstadt-Konzern zu erwerben, war er everybody’s darling. Nicolas Berggruen wurde so dargestellt, als würde er sich den Karstadt-Konzern aus reiner Menschenliebe ans Bein binden. Es war das Duell Gutmensch gegen Heuschrecke.

Dass Nicolas Berggruen sich so etwas wie die Karstadt-Rettung nicht aus reiner Nächstenliebe antut, das hätte man sich schon damals denken können, Aber das Bild vom Gutmenschen Berggruen war einfach zu schön um es mit Misstrauen zu trüben.

Jetzt hat das ZDF eine Reportage über den Karstadt-Retter ausgestrahlt. Ich war zuerst sehr skeptisch ob ich das überhaupt anschauen sollte. Ich habe dann doch angefangen zu schauen und bin dann gespannt drangeblieben. Das politische networking von Finanzinvestoren (Schröder inbegriffen), die Mechanismen der Steuervermeidung und die gesellschaftlichen Folgen von Fehlinvestitionen werden ebenso herausgearbeitet wie die Intransparenz des Geschäftsgebarens gegenüber Mitarbeitern und Öffentlichkeit. Eines der selten gewordenen rühmenswerten Beispiele für investigativen Journalismus unserer Öffentlich-Rechtlichen. Unbedingt ansehen, bevor es aus der Mediathek wieder verschwindet.

Frühling in der Stadt


Heute war ja das richtige Wetter, einmal wieder in ein Eiscafé zu gehen und dort draußen die Sonne zu genießen. Wir mussten ja wieder lange genug darauf warten.

Doch welches Vergnügen ist noch völlig ungetrübt? Der Schock stellt sich sofort ein, wenn man die wunderschön aufgemachte Karte im Eiscafé durchblättert. Die sind wohl wahnsinnig geworden! Ein Euro für ein Bällchen Eis wollen die jetzt haben. Ich fass‘ es nicht. Und kein Eisbecher auf der Karte, der nicht mindestens 5,30 Euro kostet. Da bin ich ja froh, dass ich sowieso dort eher nur einen Cappucino trinke. Obwohl, der kostet immerhin auch schon 2,20 Euro.

Ein bisschen Mindestlohn


Heute hat die SZ auch mal wieder das Thema Mindestlohn auf der Tagesordnung. In einem Kommentar lobt Thomas Öchsner die Koalition dafür, dass sie immerhin an so etwas wie einen Mindestlohn denkt. Weiterhin plädiert er für einen Mindestlohn, aber es soll doch bitte ein niedriger sein.

Wo kommen wir denn da hin? Die Regierung soll jetzt endlich einmal Nägel mit Köpfen machen. Dafür, dass sie unausgegorene Gedanken zum Mindestlohn in die Welt setzt, muss darf sie nicht gelobt werden.

Ein niedriger Mindestlohn von 6,50 bzw. 7,50 Euro, wie ihn Thomas Öchsner fordert, ist blanker Unsinn. Das würde die Situation von Menschen im Niedriglohnsektor um gerade mal gar nichts verbessern. Von einem solch niedrigen Lohn kann man sein Leben nicht bestreiten und man wäre weiterhin auf staatliche Transferleistungen angewiesen. Wann geht es auch den Kommentatoren endlich mal in den Kopf, dass es kein Sakrileg ist, zu fordern, dass man von einem Vollzeitjob leben können muss.

Vor Monaten schon hat sich die Kanzlerin dafür ausgesprochen, einen Mindestlohn zu installieren. Ihre Idee vom Mindestlohn war zwar eine ziemlich schlechte, seither hat sie aber zu dem Thema nichts mehr getan. Es kann keine Kunst sein, einen ordentlichen Mindestlohn gesetzlich festzulegen. Wenn es der Regierung an Leuten mangelt, die ein Gesetz schreiben können, ich würde das für einen kleinen Ehrensold gerne erledigen.

Dümmer geht’s immer


Wehe, wenn unsere Regierung etwas für die Sicherheit im Internet tun will. Dann kommt mit Gewissheit nichts Gutes dabei raus. Jetzt haben sie wieder einmal die Verbraucher im Internet mit mehr „Sicherheit und Transparenz“ beglückt. Vermeintlich um die Abzocke bei den Abofallen einzudämmen, hat der Bundestag heute ein Gesetz beschlossen, das Webshops dazu verpflichtet einen Warnbutton zu installieren, der die Verbraucher auf die Kosten des Angebotes hinweist. Wer glaubt denn, dass ein solches Gesetz die Abzocker daran hindert, ihre Masche weiter zu verfolgen? Doch höchstens ein DAB (dümmster anzunehmender Bundestag)!

Das Gesetz wird den seriösen Webshops unnötige Mehrkosten für die Umgestaltung ihrer Websiten bescheren und den Abzockern ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Diese können das Anklicken eines Warnbuttons leicht simulieren und dann hat der Verbraucher, der auf so ein „Angebot“ hereingefallen ist, das Nachsehen. Dann kann er nicht mehr nachweisen, dass er nicht gewusst hat, dass das Angebot kostenpflichtig war und muss zahlen. Der heute einfache und empfehlenswerte Weg, die frechen Zahlungsaufforderungen auszusitzen, ist dann dem Verbraucher versperrt.

Kann man dem Bundestag nicht einmal einen Lehrgang „Internet für Dummies“ spendieren? Das ist ja nicht auszuhalten, was für einen Mist die uns verordnen.

Stimmungsmache gegen Griechenland


Der Leiter des Wirtschaftsressorts beim „Focus“, Uli Dönch, hat wohl zu viel BILD-Zeitung gelesen. Es kann aber auch sein, dass er der Kanzlerin einen Gefallen tun will. Vielleicht hat Dönch aber auch nur in seinem Volkswirtschaftsstudium nicht alles mitbekommen.

Mit seinem Artikel „Griechenland hat sein Recht auf Souveränität verwirkt“ heizt er die Negativ-Stimmung gegen Griechenland noch weiter an und suggeriert, dass die unfähigen Griechen mutwillig unser sauer verdientes Geld verpulvern. Dabei kommt Dönch noch nicht einmal auf die Idee, dass die Maßnahmen zur Rettung Griechenlands nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Nein, seiner Meinung nach hat die EU nun endlich richtig erkannt, dass Geld alleine nicht mehr hilft und nur noch ein radikaler Eingriff in die griechische Souveränität Besserung bringen kann. Wenn Griechenland sich nicht helfen lassen will, muss die Hilfe eben zwangsweise erfolgen.

Hellas

Hellas

Egal, was nun der Grund für so einen schwachsinnigen Artikel ist, seine Meinung fügt sich nahtlos in die Riege der Medien ein, die uns weis machen wollen, dass die sogenannten „Rettungsmaßnahmen“ Griechenland wirklich helfen, wenn sie nur richtig umgesetzt werden. Und wer könnte das besser als deutsche Finanzbeamte. Dass reiche Griechen insgesamt 60 Milliarden Euro Steuerschulden angehäuft haben, ist in einer modernen Verwaltung doch gar nicht hinnehmbar. Dabei übersieht Uli Dönch jedoch, dass die ach so moderne deutsche Steuerverwaltung jährlich Steuerhinterziehungen in Höhe von 30 Milliarden Euro zulässt. Egal, an der deutschen Effizienz hat Griechenland nun wohl oder übel zu genesen.