Seid Ihr eigentlich bescheuert?


Ihr. Ja, Ihr von der BILD!

Könnt Ihr nicht begreifen, dass wir hier in einem Staat leben, wo es nicht nach Eurem mittelalterlichen Rechtsempfinden geht?

Oder wollt Ihr einfach nur Eure Leser gegen den Rechtsstaat aufhetzen?

Egal, ich finde Eure Fassungslosigkeit einfach bescheuert.

1000 Meisterwerke … des Irrsinns


Ein Regner (von seinem Musikverlag und der GEMA alimentiert), 51 Drehbuchautoren (von der GEZ indirekt alimentiert), 100 Köpfe (allesamt gut versorgt), das ist bisher die Steigerung, mit der uns die Contentmafiaindustrie weis machen will, dass wir, die „Netzgemeinde“, ihnen die Lebensgrundlage entziehen, indem „wir“ „ihnen“ im Internet die Texte, Bilder, Videos, Musik stehlen.

Es fällt auf, dass diese Kampagnen, die sich vorgeblich um das ach so geschundene Urheberrcht sorgen, hauptsächlich von denen am Laufen gehalten werden, die an den Werken, die sie verkaufen wollen, gar kein Urheberrecht haben. Die Verlage – egal ob es um Musik, Film oder Texte geht – haben den Urhebern – Journalisten, Literaten, Musikern (…) – die Verwertung ihrer Werke doch billigst aus den Händen gerissen und versuchen damit einen möglichst großen Reibach zu machen. In Wirklichkeit geht es bei diesen Kampagnen doch um Verwertungsrechte, die die Verlage bedroht sehen. Und diese Verlage sehen im Internet hinter jeder Ecke Diebe lauern. Wenn niemand mehr bereit wäre, für künstlerische Werke zu bezahlen, dann gäbe es zum Beispiel gar keine Musikportale mehr im Netz, wo man sich Titel kaufen kann. Warum kaufen Leute bei Musicload oder im iTunes-Store Musik? Sind die alle zu doof zum klauen?

Warum bauen die Zeitungsverlage vor Ihre Internetauftritte kein Kassenhäuschen? Nicht, weil die Leute Informationen nur umsonst haben wollen, nein, ganz einfach, weil mit Werbung auf den frei zugänglichen Internetseiten mehr zu verdienen ist.

Die Contentmafiaindustrie will jedoch am liebsten, dass für jedes Mal, wo wir ein Lied hören, ein Video sehen, einen Text lesen, Gebühren fällig werden. Sie bekommen den Hals nicht voll. Es gibt auch im Internet einen Markt, auf dem Inhalte jedweder Art verkauft werden können. Er ist den Verlagen aber offenbar zu klein oder sie haben keine Idee, wie sie ihn erschließen können. Da ist es viel einfacher einfach mal die „Netzgemeinde“ unter Generalverdacht zu stellen, eine „Umsonstkultur“ herbeizureden und nach gesetzlicher Hilfe zu schreien.

Ich bin mal gespannt, was als nächste Steigerung kommt. Ein Regner, 51 Drehbuchautoren, 100 Köpfe, 1000 Bildhauer?

Urheberrechte doppelt und dreifach bezahlen?


So! Ich setze mich jetzt mal voll in die Nesseln.

Momentan wird das Urheber- und Leistungsschutzrecht neu überdacht und es wird auch in vielen Blogs besprochen. Es ist ein schwieriges Thema und nicht Viele können von sich behaupten, die Materie wirklich gut zu verstehen. Jedenfalls verstecken die Zeitungsverlage ihren Sachverstand sehr gut. Sie vermischen sehr gerne Urheberrechte und Leistungsschutz um zu belegen, dass sie im Internet ständig „bestohlen“ werden. Weiterlesen

Königswinter ist überall


Was sich die Kirchen im Verhältnis mit ihren Arbeitnehmern erlauben dürfen ist weit mehr als das was das Arbeitsrecht, selbst das Grundgesetz sonst erlauben. Als sogenannte „Tendenzbetriebe“ haben die Kirchen (übrigens auch Parteien und Gewerkschaften) weit größere Rechte als sonst ein Arbeitgeber.

In einem Fall in Königswinter wollte die katholische Kirche wie üblich ihr Recht auf Eingriffe in die persönlichste Lebensführung einer Angestellten durchsetzen. Eine Kindergärtnerin hatte ihren Mann verlassen und ist mit einem neuen Partner zusammengezogen. Dieses Verhalten, das ja mit dem Arbeitsverhältnis genau gar nichts zu tun hat, reicht der Kirche in jedem Fall für eine Kündigung. Daraufhin sind die Eltern der Kindergartenkinder geschlossen auf die Barrikaden gegangen und haben erreicht, dass die Stadt Königswinter den Trägervertrag mit der katholischen Kirche gekündigt hat.

Das Vorgehen der Kirche ist jahrzehntelang geübte Praxis. Ich habe meine Ausbildung vor -zig Jahren bei einem konfessionellen Arbeitgeber absolviert. Weiterlesen

Wenn ein Nebenjob zur Straftat wird


Was als Masche der Internetbetrüger daherkommt, die einen selbst nie betreffen könnte, erweist sich als Realität, die einem schneller begegnet, als einem lieb sein kann. In der „Servicezeit“ des WDR wird ein solcher Fall geschildert. Hatte sich der Betroffene anscheinend noch selbst um einen Nebenjob bemüht, so ist mir selbst heute ein solches „Stellenangebot“ per E-Mail zugeschickt worden. Weiterlesen

ACAB – in Bayern besser nicht


In Bayern ist vieles anders. Manchmal auch die Rechtsprechung.

Zwei Polizeibeamten aus Nürnberg stach die auf dem hellblauen T-Shirt eines Fußballfans prangende Aufschrift „COPACABANA“ ins Auge. Die Polizisten fühlten sich von dem Aufdruck

Screenshot www.inley-store.de

Foto: Screenshot http://www.inley-store.de

beleidigt und erstatteten Anzeige. Am Mittwoch musste sich der Mann vor der Strafrichterin verantworten. Dass die, auf dem T-Shirt deutlich hervorgehobene, Buchstabenfolge ACAB in der Szene für „All Cops are Bastards“ verwendet wird, will der Angeklagte nicht gewusst haben. Die Staatsanwaltschaft ging jedoch davon aus, dass der Angeklagte sehr wohl wusste, welchen Sinn der Aufdruck hatte und dass er damit die Polizeibeamten beleidigen wollte und forderte vor Gericht 15 Tagessätze zu je 15 Euro. Dem schloss sich die Strafrichterin an.

Anders das Landgericht Karlsruhe. Es bricht in einem ähnlichen Fall eine Lanze für die Meinungsfreiheit: Der Slogan “ACAB” ist nach Auffassung des Gerichts nicht strafbar. Obwohl das Wort Bastard sehr wohl ehrverletzend sei, beziehe sich die Wendung von der Formulierung her auf “alle Polizisten”. Juristisch sei eine Kollektivbeleidigung aber nicht strafbar. Insofern ist ACAB mit dem – ebenfalls straflosen – Spruch “Soldaten sind Mörder” vergleichbar. Das Landgericht sprach einen Fußballfan frei, der im Stadion ein Transparent mit der Buchstabenfolge hochgehalten hatte.

Im Zweifel sollte man also noch schnell seine Kleidung kontrollieren bevor man in Bayern einreist.