Arbeitsmarkt-Rekord-Lüge


Wieder einmal kann die Bundesanstalt für Arbeit neue Rekordzahlen melden.Die Arbeitslosigkeit ist auf dem tiefsten Stand seit 20 Jahren. Der Winter konnte dem Aufschwung nichts anhaben. All das ist der unermüdlichen, umsichtigen und weisen Lenkung unserer geliebten Kanzlerin zu verdanken.

Was man mit Zahlentricksereien nicht alles vortäuschen kann. Die BA vergleicht hier – wissentlich – Äpfel mit Birnen. Die Arbeitslosenzahl von 1991 ist mit der heutigen in keinster Weise vergleichbar, da sie auf einem völlig anderen Zählsystem beruht. Trotzdem wird uns diese Lüge dieser Vergleich von offizieller, staatlicher Stelle immer wieder gerne aufgetischt. Weil er natürlich die aktuellen Arbeitslosenzahlen besonders gut aussehen lässt.

So kann man eine gute Arbeitsmarktpolitik und eine gute Leistung der BA vortäuschen.

StrassenarbeitenDas „Jobwunder“ kommt jedoch im wesentlichen dadurch zustande, dass ein beträchtlicher Teil der Arbeitslosen einfach nicht mehr in die statistische Arbeitslosenzahl mit einfließt und dass der Niedriglohnsektor immens angewachsen ist. Das bedeutet also, dass die Tatsache, dass ein Teil der Arbeitslosen einfach nicht mehr zählt und dass viele Menschen, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben können, uns als großer Erfolg verkauft werden sollen.

Fast 3,6 Mio. Beschäftigte in Deutschland arbeiteten im Jahr 2009 für weniger als 7 Euro brutto pro Stunde. Dies entspricht gut elf Prozent aller Beschäftigten. Mehr als 1,2 Mio. bekamen sogar einen Stundenlohn von weniger als 5 Euro. Selbst bei einer Vollzeitbeschäftigung liegt das monatliche Erwerbseinkommen bei solchen Stundenlöhnen nur bei rund 800 Euro oder sogar darunter, was selbst bei Alleinstehenden nicht zum Leben reicht. Das führt dazu, dass diese im Niedriglohnsektor Beschäftigten staatliche Transferleistungen in Anspruch nehmen müssen. Diese Transferleistungen sind nichts anderes als versteckte Subventionen für alle die Arbeitgeber, die nur noch Hungerlöhne zahlen wollen. Die Regierung belohnt also noch unsoziales Verhalten auf der Arbeitgeberseite.

Diese Tatsachen sollte man sich jeden Monat vor Augen halten, wenn wieder einmal von der BA die neuesten Arbeitslosenzahlen verkündet werden. Jeden Monat aufs Neue ein Armutszeugnis, das uns als Erfolg verkauft werden soll.

Hinterlasse einen Kommentar